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Digitale Barrierefreiheit – Prüf-Möglichkeiten im Vergleich

In diesem Beitrag möchte ich die verschiedenen Möglichkeiten darstellen, wie digitale Barrierefreiheit geprüft werden kann. Dabei soll es vor allem darum gehen, wann welche Methode Vorteile oder Nachteile haben kann. Es geht hier um strukturiertes und methodisches Testen, nicht um einfach mal durchklicken.

Ich unterscheide zwischen vier Arten der Prüfung: Automatische Prüfung, Expertinnen-Prüfung, Prüfung durch behinderte Laien und Prüfung durch nicht-behinderte Laien.

Automatische Verfahren:

Automatische Prüfungen zur Barrierefreiheit verwenden spezialisierte Tools um Websites und digitale Inhalte auf Konformität mit Barrierefreiheitsstandards zu überprüfen. Diese Tools analysieren den Quellcode von Webseiten und identifizieren häufige Barrierefreiheitsprobleme, wie z. B. fehlende Alt-Texte für Bilder, falsche Überschriftenstrukturen, geringe Farbkontraste und Probleme mit der Tastaturnavigation. Automatische Tests können als eigenständiger Prüfprozess oder als Teil eines umfassenderen Audits eingesetzt werden, das auch manuelle Tests umfasst.

Der typische Ablauf einer automatischen Prüfung umfasst die folgenden Schritte:

  1. Auswahl des Tools: Es gibt verschiedene Werkzeuge, wie Axe, WAVE, Lighthouse und andere, die für automatische Barrierefreiheitsprüfungen verwendet werden können.
  2. Durchführung der Analyse: Das Tool scannt den Quellcode und die Struktur der Website oder Anwendung und meldet Barrierefreiheitsprobleme, die es erkennt.
  3. Berichterstellung: Das Tool generiert einen Bericht, der die gefundenen Probleme auflistet, oft mit Hinweisen zur Behebung der Probleme.
  4. Überprüfung und Korrektur: Entwickler überprüfen die gemeldeten Probleme und korrigieren diese, bevor sie erneut geprüft werden.

Vorteile

  • Effizienz und Geschwindigkeit: Automatische Prüfungen können schnell eine große Anzahl von Seiten oder Anwendungen analysieren, was insbesondere bei umfangreichen Websites von Vorteil ist.
  • Kosteneffektiv: Da sie keine menschlichen Prüfer benötigen, können automatische Tests kostengünstiger sein als manuelle Prüfungen.
  • Konsistenz: Automatische Tools bieten eine konsistente Bewertung, da sie immer nach denselben Regeln arbeiten und menschliche Fehler minimiert werden.
  • Sofortiges Feedback: Entwicklerinnen und Designerinnen erhalten sofortige Rückmeldungen zu den Problemen und können diese in den Entwicklungsprozess integrieren.
  • Probleme können ohne tieferes Know How bereits in der Konzeption und Entwicklung gefunden und teils automatisch oder mit Software-Unterstützung behoben werden
  • Nachteile

    1. Begrenzter Umfang: Automatische Tools können nicht alle Aspekte der Barrierefreiheit prüfen, insbesondere keine komplexen Interaktionen, Benutzererfahrungen oder semantische Bedeutungen. Viele Probleme, wie etwa die tatsächliche Bedeutung von Alt-Texten oder die Nutzbarkeit von Formularen, können nur durch manuelle Tests erkannt werden.
    2. Falsch-positive und Falsch-negative Ergebnisse: Automatische Tools können sowohl Falsch-positive Ergebnisse (Probleme melden, die keine sind) als auch Falsch-negative Ergebnisse (echte Probleme übersehen.
    3. Fehlende Kontextbewertung: Die Tools können den Kontext, in dem Elemente verwendet werden, nicht vollständig verstehen. Zum Beispiel könnten sie technische Anforderungen erfüllen, aber nicht bewerten, ob die Lösung tatsächlich für Benutzerinnen mit Behinderungen zugänglich ist.
    4. Tool-Abhängigkeit und Fixierung: Es kommt vor, dass sich Verantwortliche nur noch auf die Tools verlassen oder sogar für sie optimieren. In den USA werden Websites oftmals für WebAIM optimiert, da es von vielen Massen-Abmahnern genutzt wird, um auf fragwürdige Weise Geld einzutreiben.
    5. Die Interpretation der Ergebnisse erfordert in jedem Fall Beschäftigung damit, auch wenn Tools wie Silktide oder Accessibility

    Insights mittlerweile gute Hilfe-Stellung geben.

    Die meisten automatischen Prüf-Tools nutzen die freie axe-Bibliothek, eine offene Bibliothek mit Test-Regeln. Manche Tools erlauben das Hinzufügen eigener Regeln. Darüber hinaus können einzelne Anbieterinnen auch weitere Funktionen ergänzen.

    Durch Machine Learning und weitere Methoden ist zu erwarten, dass die Tools in absehbarer Zeit deutlich mehr als die heute üblichen 35 Prozent der WCAG-Probleme prüfen können.

    Zusammengefasst sind automatische Prüfungen zur Barrierefreiheit eine wertvolle Ergänzung, aber sie ersetzen nicht die manuellen Tests durch geschulte Prüferinnen. Automatische Prüf-Tools sind für Design und Entwicklung Pflicht-Programm. Sie können außerdem für das Monitoring umfangreicher Angebote eingesetzt werden.

    Expertinnen-Tests

    Tests zur Barrierefreiheit, die von Expertinnen durchgeführt werden, beinhalten eine detaillierte manuelle Überprüfung von Websites, Anwendungen oder digitalen Inhalten durch spezialisierte Fachleute.

    Der typische Ablauf eines solchen Expertinnen-Tests umfasst folgende Schritte:

    1. Erstgespräch und Anforderungsanalyse: Die Expertinnen klären die spezifischen Anforderungen des Projekts und die Zielgruppen. Sie besprechen die zu testenden Inhalte und priorisieren kritische Bereiche.
    2. Manuelle Prüfung: Die Expertinnen überprüfen die Website oder Anwendung manuell auf Barrierefreiheitsprobleme. Dabei achten sie auf die Benutzerfreundlichkeit für verschiedene Nutzergruppen, einschließlich Menschen mit Seh-, Hör-, Mobilitäts- und kognitiven Einschränkungen.
    3. Verwendung von assistiven Technologien: Die Expertinnen testen die Website mit verschiedenen assistiven Technologien wie Screenreadern, Tastatur-Only-Navigation, Braille-Displays oder Vergrößerungssoftware, um sicherzustellen, dass diese Hilfsmittel korrekt funktionieren.
    4. Bewertung nach WCAG: Anhand der WCAG-Richtlinien beurteilen die Expertinnen, ob die Website die Anforderungen an Barrierefreiheit erfüllt, und identifizieren Bereiche, die verbessert werden müssen.
    5. Erstellung eines Berichts: Die Expertinnen dokumentieren ihre Ergebnisse, beschreiben die gefundenen Probleme und geben konkrete Empfehlungen zur Behebung der Barrieren.
    6. Feedback und Nachverfolgung: Nach der Implementierung der empfohlenen Verbesserungen prüfen die Expertinnen die Korrekturen erneut und geben gegebenenfalls weiteres Feedback.

    Vorteile

    1. Tiefgehende Analyse: Expertinnen können komplexe und subtile Barrierefreiheitsprobleme identifizieren, die von automatischen Tools übersehen werden. Sie bewerten nicht nur die technischen Aspekte, sondern auch die tatsächliche Benutzerfreundlichkeit für Menschen mit Behinderungen.
    2. Kontextbewertung: Expertinnen können den Kontext und die semantische Bedeutung von Inhalten verstehen, was es ihnen ermöglicht, eine fundierte Bewertung der Barrierefreiheit durchzuführen. Sie können auch beurteilen, ob die Benutzererfahrung intuitiv und einfach ist.
    3. Maßgeschneiderte Empfehlungen: Expertinnen können spezifische, praxisnahe Empfehlungen geben, die auf den individuellen Bedürfnissen und dem Kontext der Website oder Anwendung basieren.
    4. Testen mit assistiven Technologien: Expertinnen verwenden echte assistive Technologien, um sicherzustellen, dass die Inhalte in realen Nutzungsszenarien zugänglich sind.
    5. Berücksichtigung von Randfällen: Expertinnen sind in der Lage, untypische oder komplexe Szenarien zu berücksichtigen, die außerhalb der üblichen Testfälle liegen, aber für einige Benutzergruppen entscheidend sein können.

    Nachteile

    1. Kostenintensiv: Manuelle Tests durch Expertinnen sind in der Regel teurer als automatische Prüfungen, da sie mehr Zeit und spezialisierte Kenntnisse erfordern.
    2. Zeitaufwendig: Der Prozess ist zeitintensiver, insbesondere wenn eine umfassende Prüfung einer großen Website oder Anwendung erforderlich ist.
    3. Subjektivität: Obwohl Expertinnen hochqualifiziert sind, besteht immer ein gewisses Maß an Subjektivität, das zu unterschiedlichen Interpretationen von Barrierefreiheitsanforderungen führen kann.
    4. Abhängigkeit von individueller Expertise: Die Qualität der Prüfung kann von den Fähigkeiten und Erfahrungen des jeweiligen Expertinnen abhängen. Unterschiedliche Expertinnen können zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen.
    5. Weniger effizient für große Websites: Bei sehr großen Websites oder Anwendungen kann der manuelle Testprozess unpraktisch sein, da es schwierig ist, jede einzelne Seite oder Funktion zu überprüfen.

    Zusammengefasst bieten manuelle Prüfungen durch Expertinnen eine tiefgehende Analyse und liefern wertvolle Einblicke, die automatische Tools nicht bieten können. Sie sind besonders wichtig für die endgültige Sicherstellung der Barrierefreiheit, sollten aber idealerweise durch automatische Prüfungen ergänzt werden, um eine umfassende und effiziente Bewertung zu gewährleisten. Sie sind bsonders sinnvoll für das Prüfen von fertigen Templates oder Komponenten, aber weniger geeignet für die Prüfung großer Mengen von Screens.

    Prüfung durch behinderte Laien

    Die Prüfung der Barrierefreiheit durch behinderte Menschen, die keine Barrierefreiheit-Spezialisten sind, ist ein Ansatz, bei dem reale Benutzer mit verschiedenen Behinderungen digitale Inhalte, Websites oder Anwendungen testen. Diese Nutzer sind in der Regel keine professionellen Tester, sondern repräsentieren die Zielgruppe der Inhalte und verwenden diese im Alltag. Sie interagieren mit der Website oder Anwendung unter Verwendung ihrer üblichen assistiven Technologien oder anderer Hilfsmittel und geben Feedback zu ihrer Erfahrung.

    Der Ablauf einer solchen Prüfung umfasst typischerweise folgende Schritte:

    1. Rekrutierung von Testern: Es werden Personen mit unterschiedlichen Behinderungen rekrutiert, darunter Menschen mit Seh-, Hör-, Mobilitäts- oder kognitiven Einschränkungen. Diese Nutzer spiegeln die Vielfalt der potenziellen Nutzerbasis wider.
    2. Bereitstellung von Aufgaben: Den Testern werden spezifische Aufgaben gestellt, die sie auf der Website oder in der Anwendung ausführen sollen. Diese Aufgaben können alltägliche Interaktionen wie das Navigieren durch die Website, das Ausfüllen eines Formulars oder das Auffinden von Informationen umfassen.
    3. Beobachtung und Dokumentation: Während die Tester die Aufgaben ausführen, werden sie beobachtet, und ihre Interaktionen werden dokumentiert. Dies kann durch Screen-Recording, Videoaufnahmen oder durch Beobachtung vor Ort geschehen.
    4. Feedback sammeln: Nach Abschluss der Tests geben die Nutzer Feedback zu ihrer Erfahrung. Dies umfasst sowohl positive als auch negative Aspekte sowie Vorschläge zur Verbesserung.
    5. Analyse und Umsetzung: Die Entwickler und Designer analysieren das Feedback, identifizieren Barrieren und Schwierigkeiten und setzen entsprechende Verbesserungen um.

    Vorteile

    1. Echtes Benutzerfeedback: Diese Art der Prüfung bietet authentisches Feedback von den Menschen, die die Inhalte tatsächlich nutzen. Sie identifizieren Barrieren, die in der realen Welt auftreten, und bieten Einblicke in die praktische Benutzerfreundlichkeit.
    2. Reale Nutzungsszenarien: Da die Tester keine Barrierefreiheit-Spezialisten sind, verwenden sie die Website oder Anwendung so, wie sie dies im Alltag tun würden. Dies ermöglicht eine realistische Bewertung der Zugänglichkeit.
    3. Erkennen unvorhergesehener Probleme: Nutzer mit Behinderungen können Probleme identifizieren, die von Expertinnen oder automatischen Tools übersehen werden, da sie möglicherweise auf unerwartete Schwierigkeiten stoßen, die nur in der realen Nutzung auftreten.
    4. Stärkung der Nutzerzentrierung: Durch die Einbeziehung behinderter Menschen in den Testprozess wird die Entwicklung stärker auf die Bedürfnisse und Erfahrungen der Zielgruppe ausgerichtet.
    5. Direkte Rückmeldung zu assistiven Technologien: Da die Nutzer ihre eigenen assistiven Technologien verwenden, kann das Feedback direkt dazu beitragen, die Kompatibilität und Benutzerfreundlichkeit dieser Technologien zu verbessern.

    Nachteile

    1. Kein systematisches Fachwissen: Da die Tester keine Barrierefreiheit-Spezialisten sind, können sie möglicherweise nicht alle potenziellen Barrieren identifizieren oder verstehen, warum bestimmte Probleme auftreten. Ihr Feedback kann daher subjektiv und weniger strukturiert sein.
    2. Begrenzte Reichweite: Die Tests sind oft auf bestimmte Szenarien beschränkt, die für die jeweiligen Nutzer relevant sind. Dadurch können andere wichtige Barrierefreiheitsaspekte übersehen werden.
    3. Unvollständige Abdeckung: Da diese Nutzer nur spezifische Aufgaben oder Bereiche testen, wird möglicherweise nicht die gesamte Website oder Anwendung auf Barrierefreiheit geprüft.
    4. Variabilität in der Erfahrung: Die Testergebnisse können stark variieren, abhängig von den individuellen Fähigkeiten, Erfahrungen und genutzten Technologien der Testpersonen.
    5. Mangelnde Tiefe: Diese Tests bieten in der Regel weniger technische Tiefe und detaillierte Analyse als Tests, die von Barrierefreiheit-Expertinnen durchgeführt werden.
    6. Hoher Zeit-Aufwand: Die Rekrutierung und Durchführung der Tests und deren Auswertung können je nach Ausgestaltung sehr aufwendig sein.

    Zusammengefasst bieten Tests durch behinderte Menschen, die keine Barrierefreiheit-Spezialisten sind, wertvolle Einblicke in die tatsächliche Nutzung und Benutzererfahrung. Sie sind besonders nützlich, um reale Barrieren zu identifizieren und die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Diese Tests sollten jedoch idealerweise mit automatischen Prüfungen und Expertinnenbewertungen kombiniert werden, um eine umfassende Bewertung und Verbesserung der Barrierefreiheit zu gewährleisten. Ideal sind solche Tests, um Strecken wie einen eLearning-Paths oder ein Shopping-Erlebnis zu bwerten.

    Tests durch nicht-behinderte Laien

    Tests zur Barrierefreiheit, die von Laien durchgeführt werden, beziehen sich auf die Überprüfung digitaler Inhalte durch Personen ohne spezifisches Fachwissen in Barrierefreiheit. Diese Laien führen Tests in der Regel anhand von klaren Anleitungen oder Checklisten durch, die grundlegende Barrierefreiheitsaspekte abdecken. Diese Tests können von internen Mitarbeitern eines Unternehmens oder von Freiwilligen durchgeführt werden, die keine Expertinnen in Barrierefreiheit sind.

    Der typische Ablauf eines solchen Tests umfasst folgende Schritte:

    1. Bereitstellung von Anleitungen und Checklisten: Die Laien erhalten detaillierte Anleitungen, die sie durch den Testprozess führen. Diese Anleitungen basieren häufig auf vereinfachten Versionen der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) und decken grundlegende Aspekte wie Kontrastverhältnisse, alternative Texte für Bilder und Tastaturnavigation ab.
    2. Durchführung des Tests: Die Laien testen die Website oder Anwendung anhand der bereitgestellten Anleitungen. Sie überprüfen spezifische Elemente, wie z. B. ob Bilder Alt-Texte haben, ob alle Funktionen mit der Tastatur bedienbar sind, oder ob die Schriftgröße anpassbar ist.
    3. Dokumentation der Ergebnisse: Die Tester dokumentieren ihre Beobachtungen und notieren Probleme, die sie gefunden haben. Diese Dokumentation kann in Form von Berichten, Checklisten oder einfachen Feedback-Formularen erfolgen.
    4. Rückmeldung und Diskussion: Die Ergebnisse werden gesammelt und an die Entwickler oder das Barrierefreiheitsteam weitergeleitet. In einigen Fällen können die Tester auch an einer Feedback-Diskussion teilnehmen, um ihre Erfahrungen näher zu erläutern.
    5. Überarbeitung und Nachverfolgung: Basierend auf dem Feedback der Laien werden Anpassungen vorgenommen. Anschließend kann ein erneuter Test durchgeführt werden, um die Verbesserungen zu überprüfen.

    Vorteile

    1. Einfacher Zugang: Diese Art von Tests kann leicht und schnell durchgeführt werden, da keine tiefgreifenden technischen Kenntnisse erforderlich sind. Jeder mit grundlegender Computerkenntnis kann an diesen Tests teilnehmen.
    2. Breite Anwendbarkeit: Diese Tests können auf eine breite Palette von Inhalten angewendet werden und sind besonders nützlich für Unternehmen, die keine internen Expertinnen für Barrierefreiheit haben.
    3. Förderung des Bewusstseins: Das Durchführen solcher Tests kann das Bewusstsein für Barrierefreiheit innerhalb eines Unternehmens oder einer Organisation stärken und eine Kultur der Inklusion fördern.
    4. Kosteneffektiv: Da keine spezialisierten Fachkräfte erforderlich sind, sind diese Tests oft kostengünstiger und erfordern weniger Ressourcen als Expertinnen- oder Benutzertests.
    5. Schnelle Umsetzung: Da die Tests auf klaren Anleitungen basieren, können sie schnell durchgeführt werden, was besonders bei regelmäßigen Überprüfungen oder in frühen Entwicklungsphasen nützlich ist.

    Nachteile

    1. Begrenzte Tiefe: Da die Tester keine Expertinnen sind, können sie nur offensichtliche Barrieren identifizieren. Komplexe oder subtile Barrierefreiheitsprobleme werden oft übersehen.
    2. Fehlende technische Expertise: Die Tester sind möglicherweise nicht in der Lage, technische Details oder die Ursachen von Problemen zu verstehen, was die Qualität des Feedbacks einschränken kann.
    3. Inkonsequente Ergebnisse: Da die Tests von Personen mit unterschiedlichem Hintergrund und Verständnis durchgeführt werden, können die Ergebnisse variieren und inkonsistent sein.
    4. Oberflächliche Prüfung: Diese Tests konzentrieren sich in der Regel auf grundlegende Aspekte und übersehen möglicherweise tiefergehende Probleme, die eine umfassendere Analyse erfordern würden.
    5. Abhängigkeit von Anleitungen: Die Qualität der Tests hängt stark von der Qualität der bereitgestellten Anleitungen ab. Unklare oder unvollständige Anweisungen können zu ineffektiven Tests führen.

    Zusammengefasst bieten Tests durch Laien eine zugängliche und kosteneffiziente Methode, um grundlegende Barrierefreiheitsprobleme zu identifizieren. Sie sind besonders nützlich in Situationen, in denen spezialisierte Expertinnen nicht zur Verfügung stehen. Diese Tests sollten jedoch als ergänzende Maßnahme betrachtet werden und idealerweise durch Expertinnenbewertungen und Tests durch Nutzer mit Behinderungen ergänzt werden, um eine umfassende und zuverlässige Bewertung der Barrierefreiheit zu gewährleisten.

    Fazit:

    Die verschiedenen Methoden zur Prüfung der Barrierefreiheit – automatische Tests, Expertinnentests, Tests durch behinderte Menschen ohne Spezialisierung und Tests durch Laien – haben alle ihre spezifischen Stärken und Schwächen. Ihre Sinnhaftigkeit variiert je nach Entwicklungsphase eines digitalen Projekts, und eine Kombination dieser Ansätze führt in der Regel zu den besten Ergebnissen.

    1. Automatische Prüfungen eignen sich hervorragend für die frühen Entwicklungsphasen und für regelmäßige automatisierte Überprüfungen während des gesamten Projekts. Sie sind effizient, kostengünstig und können schnell eine große Anzahl von Seiten auf häufige Barrierefreiheitsprobleme prüfen. Allerdings sind sie auf technische Aspekte beschränkt und können komplexere Probleme nicht erfassen.
    2. Expertinnentests sind am sinnvollsten in der späten Entwicklungsphase oder nach bedeutenden Meilensteinen. Expertinnen liefern eine tiefgehende Analyse und maßgeschneiderte Empfehlungen, die sicherstellen, dass auch subtile und kontextspezifische Barrieren identifiziert werden. Diese Tests sind jedoch zeitaufwendig und kostenintensiv, weshalb sie gezielt eingesetzt werden sollten, um die Qualität der Barrierefreiheit zu finalisieren.
    3. Tests durch behinderte Menschen ohne Spezialisierung sind besonders wertvoll in der Test- und Validierungsphase sowie bei Benutzerakzeptanztests. Sie bieten authentisches Feedback zur tatsächlichen Benutzerfreundlichkeit und helfen dabei, unvorhergesehene Probleme zu identifizieren, die in realen Nutzungsszenarien auftreten können. Ihr Feedback ist entscheidend, um die Anwendung wirklich nutzerzentriert zu gestalten, aber es ist weniger strukturiert und kann technische Tiefe vermissen lassen.
    4. Tests durch Laien sind am sinnvollsten in der Frühen Entwicklungsphase und bei internen Qualitätsprüfungen. Sie sind eine kosteneffiziente Methode, um grundlegende Barrierefreiheitsprobleme zu erkennen und das Bewusstsein für Barrierefreiheit innerhalb des Teams zu schärfen. Diese Tests eignen sich gut für erste Prüfungen oder in Situationen, in denen schnelle, einfache Überprüfungen erforderlich sind. Sie sollten jedoch als ergänzendes Tool verwendet werden und nicht als alleinige Prüfstrategie.

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die effektivste Strategie zur Sicherstellung der Barrierefreiheit die Integration aller vier Methoden zu unterschiedlichen Zeitpunkten des Entwicklungsprozesses ist. Automatische Tests und Laienprüfungen können regelmäßig und frühzeitig zur Erkennung offensichtlicher Probleme eingesetzt werden. Expertinnen- und Nutzerinnen-Tests durch behinderte Menschen sollten gezielt eingesetzt werden, um die Tiefe und Qualität der Barrierefreiheit zu sichern und die Anwendung aus der Perspektive der Endnutzerinnen zu validieren.

    Wichtig ist bei allen Methoden eine sinnvolle Strategie. Wildes Herumklicken, wie es bei den Methoden 1, 3 und vier oft üblich ist, bringt keine relevanten Erkenntnisse.