Redakteure und Content-Manager haben oft nur eine wage Vorstellung davon, wer ihre Webseiten besucht. Davon ist aber vieles abhängig, etwa der Stil der Texte, das sprachliche Niveau oder ergänzende Medieninhalte.
Ein nützliches instrument ist das Konzept der Personas. Dabei handelt es sich um fiktive, aber realistische Charaktäre, die einen Namen und einen Lebenslauf erhalten. Jede dieser Personas steht idealtypisch für eine unserer Zielgruppen. Ihr kennt vielleicht diese Zielgruppendefinitionen aus dem Marketing, die aber auch sehr grobkörnig sind.
Ihr solltet euch bewusst sein, dass eure echten Besucher nicht unbedingt diejenigen sind, die ihr auch gerne hättet. Jenseits sehr grober Analyse-Werkzeuge wie Google AdWords hilft nur eine Umfrage unter den Seitennutzern, um Erkenntnisse über die Besucher zu erlangen.
Personas erleichtern grundsätzlich auch den Aufbau neuer Websites. Ich finde die Idee sehr ansprechend, Personas durchgängig bei der Entwicklung des Webprojekts, im Redaktionsalltag und für einen Relaunch zu verwenden. Eine neue Zielgruppe braucht eine neue Persona.
Personas vmachen es einfacher, Inhalte auf bestimmte Zielgruppen hin zu optimieren. Manchmal ist es von Vorteil, Inhalte genau dann zu veröffentlichen, wenn sie am ehesten geteilt werden. Einige Menschen erreicht man eher morgens oder vormittags, andere eher am Abend und so weiter. Außerdem erleichtern Personas auch die Diskussion darüber, ob bestimmte Inhalte für unsere Zielgruppe geeignet sind. Wir können etwa sagen, Peter fände das toll und Marie würde es nicht so gefallen. Zielgruppen haben selten ein Gesicht. Wir können zwar sagen, die early adopters fänden das toll, diese Gruppe bleibt aber immer abstrakt und eher wage formuliert.